Tarte Tatin (und ein Stückchen Pizza)
Und wie sie eben so gekiekst hat am Telefon, so hab ich sie schon lange nicht mehr gehört, ach Paris, sagte sie. Und: Ich bin so glücklich und müde vom Rumgehen, und wie ich sofort wusste, was sie meinte, dieses sich müde laufen in Paris, weil man einfach immer mehr sehen möchte, mehr aufsaugen will, weitergehen muss. Und ich hab eine Tarte Tatin bei Laduree gegessen, sagte sie, und mir ging es genau wie dir, es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte geheult, diese Creme Double, die sie auf einem Silbertablett servieren, ach, dieser Geschmack. Auf dem Nachhauseweg drei Boskopäpfel gekauft und geschält und in dicke Scheiben geschnitten und Karamell gemacht und die Apfelscheiben ganz vorsichtig darauf geschichtet und den Blätterteig zurechtgeschnitten und alles in den Ofen geschoben und ganz tief diesen Duft eingeatmet und gewartet, bis der Teig goldbraun ist und dann noch eine Viertelstunde gewartet, sehr ungeduldig schon, bis ich sie endlich stürzen konnte, und mich so gefreut, dass sie wirklich aussah wie eine Tarte Tatin und gleich die Hälfte gegessen, mit Creme fraiche, und die Augen geschlossen. Wie schön, dass man Glück manchmal auch backen kann.
Fanny hat sich am Wochenende auch glücklich gegessen. Ihr allererstes Stückchen Pizza.