MARLENES STILKOLUMNE: FREUNDSCHAFTSARMBĂ„NDER
Ein Freundschaftsarmband habe ich zuletzt im Sommer 1994 getragen. Er hieß Rasmus, war cooler Surfer, aber vor allem war er ein Schuft. Als er mir das Herz brach - sagen wir so: ich war nicht die Einzige, die ein Freundschaftsarmband von ihm bekommen hatte - schnitt ich das Band ab und legte es zusammen mit seinen Briefen in einen Karton, der wahrscheinlich immer noch bei meinen Eltern auf dem Dachboden steht.
Es hat nicht 16 Jahre gedauert, um über Rasmus hinweg zu kommen. Das hat nur so lange gedauert, bis ich mich im neuen Schuljahr in einen coolen Skater verknallte (coole Surfer, coole Skater - und ich wundere mich, warum ich ständig unglücklich verliebt war). Aber in die Armbänder habe ich mich jetzt wieder verschossen. Genauer: in die ausgesprochen hübschen Armbänder von meiner Freundin
Alexa. Eben auch, weil sie mich an die langen Sommerferien in Dänemark erinnern. Sechs Wochen keine Schule, Nächte am Strand, verbrannte Fußsohlen vom Barfußlaufen und Softeisflecken auf allen Klamotten - solche Sommer waren das. Dieses Jahr fahre ich zum ersten Mal seit damals wieder nach Dänemark in den Sommerurlaub. Und die Armbänder werden mich begleiten.
Bei welchem Teil aus eurem Kleiderschrank denkt ihr sofort an den Sommer?