EINE KLEINE KÜCHENTISCH-LESUNG
Heute erscheint mein neues Buch. Und obwohl letzte Woche ein großes Paket voller „Herdwärme” hier ankam, kann ich es noch immer nicht so recht glauben.
Jetzt ist es wirklich da.
Und jedes Mal, wenn ich hineinlese, fällt mir wieder eine andere Geschichte ein. Zum Beispiel wie Herr Schleich, der in der Österreichischen Botschaft arbeitet, bei uns in der Küche stand und mir zeigte, wie man ein anständiges Schnitzel macht. Mir erklärte, warum mein Fleischklopfer leider gar nicht geht, welchen Unterschied zwei Löffel Estragonsenf machen können und wie man am Zischen erkennen kann, wann das Schnitzel fertig ist. Zu sagen ich wäre bezaubert gewesen, ist eine himmelweite Untertreibung. Oder der Tag mit Eschi Fiege, zu der ich nach Wien gereist war, um mir erklären zu lassen, was ein gutes Mittagessen ausmacht – sie hatte ein Kochbuch darüber geschrieben, das ich sehr mag. Erst gingen wir gemeinsam über den Naschmarkt und kauften ein, dann kochten wir zusammen und redeten – über die Dramaturgie von Drei-Gänge-Menüs, über unvergessliche Mittagessen und warum das Kochen einem so viel übers Leben beibringt. Oder das Gespräch mit Telse Bus, deren Mops Bonbon sich nach drei Minuten auf meinen Schoss legte und dort liegen blieb, während wir ein paar Stunden darüber sprachen, wie man es schaffen kann, sich frei zu kochen. Telse redete schnell, gestikulierte wild, lachte laut und dann noch ein bisschen lauter.
Die 14 Köchinnen und Köche, Patissières und Patissiers, Küchenladenbesitzer und Food-Konzepterinnen, die ich in den letzten zwei Jahren getroffen habe, um mir von ihnen das Kochen beibringen zu lassen, sind so unterschiedlich wie die Dinge, die sie mir gezeigt haben. Und doch haben sie alle etwas gemeinsam: Sie sind auf eine unbändige Weise in das verknallt, was sie tun. Sie sind auch nach Jahren noch erstaunt darüber, wie toll das Kochen und Essen sind. Sie sind unendlich großzügig darin, ihre Gerichte und ihr Wissen zu teilen und einen anzustecken mit ihrer Leidenschaft. Sie sind neugierig darauf, etwas so gut wie nur irgendwie möglich zu machen. Und sie sind einfach so verdammt tolle Menschen.
Deshalb bin ich heute vor allem: einfach nur dankbar. Auch sehr aufgeregt und nervös und lampenfieberig. Ich würde mich so freuen, wenn ihr mit all dem (und den Koch-Geschichten aus meinem Leben) etwas beginnen könntet. Zur Einstimmung lese ich euch heute das erste Kapitel vor. Keine Profi-Aufnahme, sondern eine Küchentisch-Lesung (inklusive lautem Anfangsknacken, Hall und Wackeln in der Stimme, es ist tatsächlich die erste Lesung meines Lebens).
„Herdwärme” liegt ab heute in den Buchläden, man kann es aber auch online bestellen. Das Foto oben hat – wie auch alle Fotos im Buch – Simone Hawlisch gemacht (danke!).
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