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KINDERBÜCHER, DIE WIR GERADE GERNE LESEN

FÜR KLEINERE:

1) „Hannas Kuscheldecke”

Als Baby liebt Hanna ihre weiche, rosa Kuscheldecke, die sie Dede nennt, weil sie Decke noch nicht sagen kann. Dann wird Hanna größer. Plötzlich kann sie auf den Schoß von Papa klettern. Und alleine in einem großen Bett schlafen. Und je größer Hanna wird, desto älter und kaputter wird die vielgeliebte Decke, bis sie so zerschlissen ist, dass von ihr nur noch ein kleiner rosa Lappen übrig bleibt. Hanna bekommt davon nicht viel mit, sie ist zu sehr damit beschäftigt, noch viel größer zu werden. Bis ihr eines Tages ihre alte Dede einfällt. Und sie Abschied nehmen muss. Ein ganz zartes und wunderbares Buch über das Großwerden und Abschiednehmen, über Geborgenheit und das Loslassenlernen mit wunderschönen Tusche-Zeichnungen. 
Von Arthur Miller, illustriert von Al Parker, Kleine Gestalten, 19,90 Euro, ab 4 Jahren.

2) „Das ist der kleine Tiger!” 

Der gestreifte gelbe Tiger hat uns schon oft gerettet. Denn jedes Mal, wenn sich der Kopf des kleinen Fingerpuppenbuches bewegt, kann sich Hedi gar nicht mehr einkriegen vor Lachen. Der gestreifte gelbe Tiger ist der lustigste Tiger der Welt. Jedenfalls für Hedi. Irgendwann werden wir ihr auch mal die Geschichte zum Wackeltigerkopf vorlesen. Bis dahin lachen wir einfach weiter. Von Coppenrath, 7,99 Euro, ab 24 Monaten.

3) „Schön ist die Welt! Die 16 schönsten Reiselieder zum Anschauen, Hören und Mitblubbern”

Sobald man Kinder bekommt, landet man in Zeitschleifen: Plötzlich sind da wieder all die Dinge, die man noch aus der eigenen Kindheit kennt. Fleischverkäuferinnen, die ein Würstchen über die Theke reichen, Fadenspiele, Sammelbilder, Erdbeerlollis. Und natürlich Kinderlieder. All die Kinderlieder, die man eigentlich nicht mehr hören kann, weil man sie schon viel zu oft gehört hat und selbst singen musste. Aber dann kommt ein Buch namens „Schön ist die Welt!” daher, und man merkt, dass man selbst den müde gespieltesten Greatest Hits ein großartiges, neues Leben einhauchen kann. In diesem Buch finden sich 16 Lieder, die wirklich jeder kennt, die „Drei Chinesen mit dem Kontrabass”, „Ein Mann, der sich Kolumbus nannt” oder eine Seefahrt, die lustig ist, nur dass sie alle Knaller sind. Was an den Stimmen, den irren Instrumentierungen (Tuba, Akkordeon, Ukulele, alles dabei) und daran liegt, dass diese Songs in eine superlustige, ziemlich anarchische Geschichte eingebaut sind. Von Franziska Biermann und Nils Kacirek, mit CD, Carlsen, 19,99 Euro, ab 3 Jahren.

4) „Paule Pinguin allein am Pol” 

Nee, Paule, der Pinguin, hat wirklich keine gute Laune. Es ist einfach viel zu früh am Morgen. Und ihm friert der Schnabel. Und das Meer riecht heute wieder viel zu salzig. Und fliegen kann er auch nicht. Und das Allerschlimmste von all dem Schlimmen: Keiner interessiert sich dafür. Einfach: niemand! Bis ihm ein Walross auf die Schulter klopft und ihm mal kurz seinen kleinen Pinguinkopf wäscht. Am Ende merkt Paule, dass es eigentlich gar keinen Grund für seine schlechte Laune gibt. Naja, fast jedenfalls. Gott, ist das niedlich. Und schlau. Und herzwärmend. Von Jory John und Lane Smith, Carlsen, 14,99 Euro, ab 4 Jahren.

5) „Hut auf, Party ab!” 

Im Briefkasten liegt eine Einladung zur größten, schönsten, hutigsten Party aller Zeiten. Man darf so viele Freunde mitbringen, wie man will, einzige Bedingung: Man muss einen Hut tragen. Unbedingt. Aber was ist, wenn man doch keinen Hut hat? Man fragt einen Affen, der einen Hut trägt, ob er nicht Lust hätte, mitzukommen. Der aber nicht reinkommt, weil der Türsteher heute keine huttragenden Affen durchlässt, es sei denn, sie tragen ein Monokel. Zum Glück gibt es den Dachs mit einem Monokel, der dem Affen sein Monokel leiht, aber nur, wenn er auch mit darf. So geht das noch eine ganze Weile weiter und die Geschichte wird immer wilder und verrückter. Eines der wenigen Bücher, die ich wirklich gerne hundertmal vorlese, weil es Riesenspaß macht. Und man in den schönen, bunten Zeichnungen immer wieder ein neues, lustiges Detail entdeckt.
Von Simon Philip & Kate Hindley, Gerstenberg, 13,95 Euro, ab 3 Jahren.

FÜR GRÖSSERE:

1) „Mein glückliches Leben” 

Dunne kommt gerade in die Schule. Erst fühlt sie sich dort ein wenig alleine, aber dann lernt sie Ella Frida kennen und die beiden werden beste Freundinnen. Bis Ella Frida wegzieht. Und Dunne so richtig traurig ist. Von diesem Buch hat uns eine sehr nette Buchhändlerin vorgeschwärmt. Was für eine tolle Empfehlung. Fanny liebt die ganze Dunne-Reihe und liest sie immer und immer wieder (was halbwegs schnell geht, weil die Texte und Zeichnungen ziemlich groß sind). Mich beeindruckt an diesen Büchern nicht nur ihre große Wärme, sondern auch, dass darin Themen wie Abschiede oder Krankheiten behandelt werden. Wie sagte Wieland Freund das so schön in der Welt? „Eine ganz kleine Geschichte über ganz große Gefühle.” Von Rose Lagercrantz und Eva Eriksson, Moritz Verlag, 11,95 Euro, ab 7 Jahren. 

2) „Die Schule der magischen Tiere

Ida zieht um, neue Schule, keine Freunde, alles doof. Und dann ist da Benni – ein smarter Junge, ein wenig verträumt, keine Freunde, alles doof. Die beiden sitzen nebeneinander, beäugen sich, werden erst nicht warm miteinander. Dann kommt die neue Lehrerin, Miss Cornfield, sieht ein wenig seltsam aus und ist noch seltsamer: Sie vertraut Ida und Benni nämlich zwei magische Tiere an, den Fuchs Rabbat und die Schildkröte Henrietta. Die können reden. Und sind weise. Geben Trost, gute Ratschläge, Hilfe und eine Aufgabe. Ein schönes, wildes, schlaues Buch über Freundschaft und das Groß- und Selbstwerden. Von Margit Auer, Carlsen Verlag, 9,99 Euro, ab 8 Jahren.

3) „Stell dir vor... – Das Wunder-Bilder-Buch” 

Optische Täuschungen, Bilder, die nicht sind, wofür man sie zunächst hält, Klappseiten, Drehscheiben. Stell dir vor, du stehst vor einer Tür ohne Zimmer, bist du dann drinnen oder draußen? Stell dir ein Land vor, in dem Riesen leben. Stell dir vor, deine Spielsachen würden sich ein kleines bisschen verändern. Was für ein fantastisches, verrücktes, fantasievolles Buch. Wir schauen es immer wieder an. Und immer wieder gerne. Von Norman Messenger, Gerstenberg, 19,95 Euro, ab 4 Jahren.

4) „Linnéas Jahrbuch” 

Als Kind habe ich dieses Buch geliebt. Jetzt liebt Fanny es weiter. Weil Linnéa wie eine kleine rosafarbene Waldblume heißt. Weil man im Jahresbuch so viele Ideen findet, was man jeden Monat machen und basteln könnte, einen Zimmerschrebergarten zum Beispiel. Weil man viel über Vögel lernt. Und die Zeichnungen und Fotos so unglaublich schön sind, dass man es auch einfach nur stundenlang anschauen (und abmalen) kann. Von Christina Björk und Lena Anderson, 12,50 Euro, CBJ, ab 10 Jahren – wir haben aber auch schon Spaß daran.

5) „Wie kommt die Kunst ins Museum? – Ein Wimmelsachbuch über die Kunst

Kindern erklären, was ein Kurator, der Unterschied zwischen einem Museum, einer Kunsthalle und einer Galerie ist, warum die Mona Lisa berühmt wurde, was eine Installation und was eine Performance ist? Doch, das geht. Und wie es geht! „Wie kommt die Kunst ins Museum?” ist ein Buch, bei dem man sich als Erwachsener nicht entscheiden kann, was an ihm verrückter ist: die Chuzpe, mit der sich ein Kinderbuch (ab acht, steht darauf, aber es funktioniert auch schon bei Fast-Siebenjährigen) vornimmt, Kindern lauter Sachen zu erklären, die viele Erwachsene nicht wissen (ich zum Beispiel), oder die Souveränität, mit der ihm das gelingt. Da ist wirklich unendlich viel drin, was man über Kunst, Künstler und das Ausstellen von Bildern wissen kann, und es macht wirklich unendlich viel Spaß, in einem Kinderbuch, das sich der Bildung verschrieben hat, Tracey Emin, Damien Hirst, Nam June Paik und Jackson Pollock wiederzufinden – fantastisch erklärt und auf hinreißend gemalten Großformatseiten. Mein Kinderbuch des Jahres. Von David Böhm, Ondrěj Chrobák, Rostislav Koryčánek und Martin Vaněk, Karl Rauch Verlag, 20 Euro, ab 8 Jahren.

Was sind denn gerade eure Lieblingskinderbücher – alte Klassiker oder neue Entdeckungen? Freue mich über eure Empfehlungen.

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