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DER SEPTEMBER 2018 (UND WAS IHN GUT GEMACHT HAT)

Wie der September für mich war:

Für einen September ziemlich April. Da waren richtig schöne Sonnentage. Ich mag das Neue, Frische, fast schon Feierliche des Septembers und habe das so richtig zelebriert. Mit einem neuen Kalender, einem ordentlichen Plan (ich benutze immer noch den Wochenplaner von Klarheit) und jeder Menge Vorfreude. Und ich habe richtig was weggerockt. Und mein inneres Kampfschwein wiederentdeckt. Das hatte die letzten Wochen einen kleinen Durchhänger. Jetzt ist es wieder zurück und wir beide haben gerade eine ziemlich gute Zeit. Dann waren da auch ein paar verregnete Tage, in denen nichts Dramatisches passiert ist und doch irgendwie alles verrutscht ist. Verrutscht, weil ich zwei Wochen lang das Gefühl hatte, durch Milchglas zu schauen. Ich war dünnhäutig, auch ein bisschen traurig über einen Satz, dem ich zu viel Gewicht beigemessen habe. Aber diese Mäh-Tage sind ja auch immer wieder gut dafür, die Dinge (und sich selbst) zu sortieren und Puzzleteile zu Bildern zu fügen, von denen man gar nicht wusste, dass sie in einem herumlagen. Jetzt geht´s wieder. Glaube, diese Woche wird ziemlich sonnig. Und das Kampfschwein ist auch wieder da.

Was mir gute Laune macht:

Das Wieder-Lesen. Obwohl ich einen schweren Serien-Rückfall hatte und deutlich zu viel „Grey´s Anatomy” geschaut habe (das hatte ich schon ewig nicht mehr gesehen!), waren da endlich auch wieder Bücher neben meinem Bett. Nach dem hier ja schon ausführlich beschwärmten „84, Charing Cross Road” habe ich „Die Herzogin der Bloomsbury Street” gelesen (was ich sogar fast noch schöner fand). Und ich habe mir gleich noch ein Buch gekauft, weil ich es einfach nicht im Bücherladen liegenlassen konnte: „Asymmetrie” von Lisa Halliday. Auch sehr schön: die Rückkehr der Gemütlichkeit. Strickjacken am Morgen und heißer Tee. Angezündete Kerzen. Kürbissuppe und Gulasch und Pflaumenkuchen. Riesige Hortensienkugeln. Und: mit Freundinnen reden. Himmel, hat mir das diesen Monat gut getan. Herumzusitzen und Kuchen oder Pommes zu futtern und sich zu erzählen, von bescheuerten Traurigkeiten und mutigen Momenten, von nichts Bestimmten und von allem.

Worüber ich mich gar nicht einkriegen konnte:

Hedi in ihrem allerersten Pyjama.

Was ich mir vorgenommen habe:

Besser zu frühstücken. Und öfter mal ein neues Abendbrot zu kochen, so sehr ich unsere Familienstandards auch mag. Dabei helfen sollen mir zwei Kochbücher, von denen ich schon viel Gutes gehört habe: Lynn Hoefers „Himmlisch gesund”, in dem es nicht nur Frühstücksideen wie Kokos-Porridge mit Himbeeren oder eine Himbeer-Protein-Bowl gibt, sondern auch schnelle Salate (ich habe schon den Quinoa-Mango-Salat ausprobiert und sehr gemocht) und tolle Currys. Und „Käts Last Minute Küche” von Katerina Dimitriadis für neue Abendessen-Inspiration (kein Rezept dauert länger als 30 Minuten). Da bin ich auch gleich schon fündig geworden. Auf dem Plan für die nächsten Tage: Huevos Rancheros, eine Mischung aus Shakshuka (einem unserer ewigen Lieblingsessen) und Chilli con Carne (kann ich immer essen). Gyros-Pita mit Süßkartofelpommes. Und: Asiatische Nudelsuppe mit Knusper-Tofu. Lange nicht so viele Post-its in ein Kochbuch geklebt. Was gibt´s denn gerade bei euch?

Was mich gerade fertig macht:

Das 30-Minuten-Barre-Workout, das ich auf der Suche nach ein wenig Abwechslung in meinem Sportprogramm (das eigentlich nur aus Jillian Michaels besteht) auf Youtube entdeckt habe. Die halbe Stunde mit Marnie Alton sieht relativ easy aus und macht mich komplett fertig. Ist das hart – aber auf die genau richtige Weise. Hinterher bin ich platt und glücklich und würde gerne gleich wieder von vorne anfangen, wenn ich nur die Puste dazu hätte. Kann die hymnischen Kommentare unter dem Video total nachvollziehen.

Was ich mir gegönnt habe:

Eine sonntäglichen Badewannenstunde, die hier ein neues Ritual geworden ist. Einen Rumstöbernachmittag in zwei Berliner Second-Hand-Läden, die ich noch nicht kannte (ich bin ja so ein Gewohnheitstier und gehe immer in meine Lieblingsläden): Garments (in der Stargarder Straße) und Dear (nur ein paar Häuser weiter). Beide unbedingt empfehlenswert! Und dann noch ein wirklich großes Geschenk von uns für uns: eine alte Küchenbank. Die Vorstellung, in der Küche auf einer salbeigrünen Truhenbank zu sitzen, ist einfach zu schön. (Ich zeige sie euch auf Instagram, sobald sie fertig ist).

Was ich im Netz gelesen und gesehen habe:

* Wahnsinnig viel zur Anhörung von Christine Blasey Ford und Brett Kavanaugh. Das Thema hat mich einfach nicht losgelassen. Rebecca Solnit hat der Frau, die vor Millionen Menschen davon erzählte, wie sie als junge Frau fast vergewaltigt wurde, einen Dankesbrief geschrieben.

* Diese Blumen. Ein Video der japanischen Künstlerin Azuma Makoto.

* Being, not doing: Ein Eintrag von „French by Design” über den Druck, hineinpassen und mithalten zu müssen – und ein sehr berührendes Video.

* Erinnert ihr euch noch an die „Eine Woche in Outfits”-Geschichte von Sharon Mrozinski, die ich so toll fand? Hier ist ihre Wohnung. Ich würde sofort einziehen.

* Und dieses wahnsinnig viel Ruhe ausstrahlende Loft in Brooklyn.

* Diese Geschichte in der New York Times über „The Confidence Gap”: Zwischen 8 und 14 Jahren sinkt das Selbstbewusstsein von Mädchen um 30 Prozent. Was man dagegen unternehmen kann.

* „Wenn ich laufen könnte, wär dann alles geiler?”: Ein paar Drinks zu viel, ein unüberlegter Einfall. Eigentlich wollte Tisi nur etwas Spaß haben. Seitdem ist er querschnittgelähmt.

* „Mein Leben als Erzieherin”: Seit 43 Jahren arbeitet Frau König in derselben Kita in Berlin-Kreuzberg. Um sie herum hat sich alles verändert.

* Und: Victoria Beckham. Yeah. Ich stelle gleich mal die Spice Girls an.

Wie geht´s euch denn gerade?


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