DER OKTOBER 2018 (UND WAS IHN GUT GEMACHT HAT)
Wie der Oktober für mich war:
Habe kurz überlegt, ob ich diese Rubrik einfach auslasse, denn ganz ehrlich: Der Oktober war eher einer zum Vorspulen. Krankenlager statt Ferien. Lagerkoller statt Erholung. Und Nachtschichten statt Ausschlafen, weil die Arbeit ja trotz Kranksein und Kinderbetreuung fertig werden muss. Obendrauf ein paar kleinere und größere Seltsamkeiten. Alles zusammen ziemlich ermürbend, wenn es das Wort denn gäbe. Aber natürlich war auch im Oktober nicht alles vergurkt, selbst wenn es sich mitunter so angefühlt hat. Ich fands toll, wie wir das hier zusammen alle hingekriegt haben. Und ich fands herrlich, wie gemütlich wir es uns in den letzten zwei Wochen gemacht haben (wenn schon zu Hause, dann schön!). Ich hab mich auch gefreut, dass das Älterwerden durchaus dabei hilft, ein bisschen schneller als noch vor ein paar Jahren aus den Löchern hochzuklettern, in die man immer wieder mal hineinfällt, weil alte Wunden schmerzen oder einfach irgendein Blödsinn passiert. Und das ist doch mal was.
Was mir gute Laune macht:
Unsere Küche. Schon lange habe ich nach einer großen, alten Truhenbank gesucht, nun steht sie wirklich da. Salbeigrün (was ich vermutlich noch hundertmal schreiben werde, weil das Wort einfach so schön klingt), so groß, dass wir zu dritt gut draufpassen und mit Fellen obendrauf einfach urgemütlich. Manchmal liegt Fanny in der einen und Hedi in der anderen Ecke und dann hachze ich ein bisschen. Und: Ich bin endlich mal wieder im Kino gewesen. Alleine in der Spätvorstellung von „BlackKkKlansman” und ich fand ihn so toll, diesen Film über einen schwarzen Polizisten, der Undercover beim Ku-Klux-Klan ermittelt. Und dann war da natürlich noch Hedis zweiter Geburtstag. Ihr Gesicht, als sie ihren Kuchen gesehen hat, ihre Freude, ihr Aufgeregtsein. Es ist einfach so schön, dass sie bei uns ist. (Fanny sagt sie immer, sie hätte Hedi hergewünscht – ich finde, das ist ein schöner Gedanke.)
Was ich mir gemerkt habe:
Diese zwei Sätze aus dem Interview mit der Ernährungsberaterin Laura van de Vorst hier letzte Woche über innere Kritiker: „Stell dir mal vor, du würdest alles, was du dir selbst erzählst, einer Mitbewohnerin an den Kopf knallen. Sie würde dich auf der Stelle rausschmeißen, oder?” Wie wahr, wie wahr.
Was ich mir gegönnt habe:
Ein paar Herbstboots, die ich richtig klasse finde, und total zufällig gefunden habe, als ich nach Winterschuhen für Fanny gesucht habe. Nun tragen wir beide welche von Kavat – einer schwedische Marke, die ich bislang noch gar nicht kannte. (Und wenn das so weitergeht, hat Fanny mich bald eingeholt, uns trennen nur noch vier Schuhgrößen!). Außerdem einen sehr kuscheligen Pullover von COS.
Was ich mir angesehen habe:
Eigentlich wollte ich ja mehr lesen, aber die letzten Tage hatte ich einfach keinen Kopf für ein Buch und habe mir stattdessen „Bodyguard” reingepfiffen, eine sauspannende Netflix-Serie über den Afghanistan-Veteran David Budd, der sich als Personenschützer um die sehr umstrittene britische Innenministerin kümmern soll. In England war die BBC-Produktion eine der erfolgreichsten der letzten zehn Jahre. Ich kann es verstehen. Jetzt schaue ich auf Amazon „The Marvelous Mrs. Maisel”.
Was ich im Netz gelesen, gesehen und gehört habe:
* Die Seite Nitch: Schlaue Sätze von schlauen Menschen. Wie diesen hier von Patti Smith: „I´, going to promote myself exactly as I am, with all my weak points and my strong ones. My weak points are that I´m self-conscious and often insecure, and my strong point is that I don´t feel any shame about it.”
* Den Song „So Heavy” von Ruuth. Totaler Ohrwurm.
* Eine Geschichte darüber, dass Gorillamännchen gerne mit Kindern spielen – und Theorien darüber, warum das so ist.
* Ein Holzhaus, das wahnsinnig viel Wärme ausstrahlt.
* Und ein sehr schönes Kinderzimmer. (Das Bett!)
* „Großeltern starben mit 85 und Rockstars ein paar Jahrzehnte früher – Väter nicht”: Ein Sohn erzählt, was es bedeutet, wenn man den Vater bei einem Unfall verliert.
* Und der Nachruf auf eine Frau, die viel zu früh gestorben ist.
* 12 Autoren über ihre Lieblingsbibliothek.
* Eine sehr bewegende Reportage über Frau Leppin vom Jugendamt Rostock.
* Vor Ewigkeiten hier schon mal dieses Tanzvideo gepostet und jetzt wiedergefunden – es macht mir immer noch gute Laune.
* Wie es ist, 18 zu sein - in den USA, China, Indien, England, Nigeria, Bangladesch, Mexiko, Australien, Russland, im Iran und Westjordanland.
* „Face to Grace”: Grace Coddington interviewt Sofia Coppola. Was für tolle Frauen.
* Eine Katze, die auf Tastendruck Bongos oder Klavier spielt. Herrlich zum Prokrastinieren.
* Fantastisch: Beethovens Fünfte als Schlittenfahrt. Irre, wie anders man die Musik dazu hört.
Und ihr so?
Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Firmen, Menschen und Orten wie etwa Restaurants als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier Produkte, Marken, Menschen oder Orte nenne und beschwärme, mache ich das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl auf Slomo. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Jede bezahlte Kooperation auf Slomo wird immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet.