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72 STUNDEN IN DUBLIN: EIN CITY-GUIDE

Eines der vielen Dinge, die ich am Haustauschen liebe: Es bringt einen an Orte, an die man sonst vermutlich nie gekommen wäre. Dieses Mal war es Skerries, ein kleines Küstenstädtchen nördlich von Dublin. Herrliche Ferien waren das. Obwohl es kalt und wahnsinnig verregnet war und unser Häuschen nicht die versprochenen zwei, sondern 30 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt lag. Aber Himmel: das Meer. Dick eingemummelt stundenlang am Wasser entlang zu gehen, nach den schönsten Muscheln zu suchen und dann mit einem Riesenhunger ein Eis am Hafen zu essen (wobei Eis es nicht wirklich trifft, den Oreo-Galore-Becher haben wir zu zweit kaum geschafft). Oder unsere Ausflüge ins idyllische Malahide. Und natürlich: Dublin, eine Stadt, die mich um den Finger gewickelt hat, die Ecken und Kanten und ganz viel Herz hat. Unaufgeregt und unglaublich freundlich. Hier sind ein paar Cafés, Restaurants und Ausflüge, die ich mir fürs nächste Mal aufhebe – denn ein nächstes Mal, da sind wir uns einig, soll es auf jeden Fall geben.

SHOPPING

Scout. Mein Lieblingsladen in Dublin. Hier habe ich für Hedi und Fanny eine cremeweiße Aran-Strickjacke gekauft. Und schließlich selbst eine zum Geburtstag bekommen. Mein neues Lieblingstuch des Dubliner Designerinnen-Duos Electronic Sheep habe ich hier ebenfalls gefunden. Auch schön: die Duftkerzen, die Keramik und die große Auswahl an Ringelshirts.
5 Smock Alley Court, Essex Street West, Dublin 8, www.scoutdublin.com

Industry & Co. Der andere Laden, in dem ich ewig herumgestöbert habe. Hier bekommt man schlichte Lebensverschönerer, zum Beispiel Schmuck, Geschirr, Möbel, Lampen und Bücher. Ich habe mir eine schwarze Emaille-Teekanne gekauft, die jetzt jeden Morgen auf meinem Schreibtisch steht. Zum Laden gehört ein hübsches Cafe. 
41 A/B Drury Street, Dublin 2, www.industryandco.com

Find. Sehr viel Altes und ein wenig Neues: Bei Find kann man herrlich herumstöbern. 
Unit 1, Sauls Court, Cows Lane, Dublin 8, www.findonline.ie

Irish Design Shop. Ein Laden mit ausschließlich irischen Produkten, darunter Keramik, Wolldecken oder Körbe. Ich wünschte, ich hätte mehr Platz im Koffer gehabt (und vorher nicht schon so zugeschlagen). 
41 Drury St, Dublin 2, www.irishdesignshop.com

Barn. Hübsche Klamotten und Spielzeug für Kinder. Fanny hat sich hier nach langem Herumüberlegen ein Stiftemäppchen gekauft, das seitdem in Dauerbenutzung ist. Die Preise fand ich mitunter recht stolz, aber gucken macht ja auch schon Spaß.
21 Exechequer St, Dublin 2, www.wearebarn.com

Avoca. Wann immer ich sagte, dass ich nach Dublin fahre, antwortete mir jeder, der schon mal da war: Geh zu Avoca. Als ich in Dublin dann tatsächlich in einer Filiale stand, war ich ein wenig enttäuscht. Es war einfach nur wuselig und laut, also sind wir gleich wieder gegangen. Nachvollziehen konnte ich die Avoca-Liebe erst, als wir nach Malahide fuhren, wo es eine andere, richtig tolle Filiale gibt. Neben einer hervorragend ausgestatteten Food Hall gibt es hier eine riesige Auswahl von Kochbüchern, hübsche Klamotten, Einrichtungsgedöns und dicke Wolldecken, Bio-Kosmetik und Kinderspielzeug. Vorm Nachhausegehen haben wir uns hier gerne eine Spinat-Tarte zum Abendbrot besorgt und eine der Beeren-Pies. So, so gut.
11-13 Suffolk St, Dublin 2 und Malahide Demesne, Malahide, www.avoca.com

The Gutter Bookshop. Ein kleiner Buchladen, in dem man interessante Entdeckungen machen kann. Ich habe mir den kleinen Dublin-Guide „The Hunt” gekauft.
Cow´s Lane, Dublin 8, www.gutterbookshop.com

ESSEN & TRINKEN

Brother Hubbard. In Dublin kann man garantiert an vielen Orten gut frühstücken, ausprobiert haben wir das nicht, weil wir immer im genau gleichen Restaurant gelandet sind. Es war eben Liebe auf den ersten Blick, und dann kommt man ein zweites und ein dritte Mal. Brother Hubbard wurde 2018 vom Irish Independent für das „Best Breakfast in Ireland” gepriesen, ich kann diese Wahl total nachvollziehen. Das Essen hier ist einfach sensationell. „Avo & Eggs” zum Beispiel: Avocado auf Brot mit pochierten Eiern, Kichererbsen und Salat. Oder die Semolina-Pfannkuchen mit Rhabarber-Ingwer-Kompott und Mascarpone (Fannys Lieblingsfrühstück). Wie gerne hätte ich diesen Laden mit nach Berlin genommen. Stattdessen habe ich mir das Brother-Hubbard-Kochbuch zum Geburtstag gewünscht und koche meiner Liebe nun hinterher.
Brother Hubbard North, 153 Capel St, Dublin 1, www.brotherhubbard.ie

Fallon & Byrne. Wenn man Lebensmittel mag, kann man in der Food Hall von Fallon & Byrne schon ein wenig die Contenance verlieren. Das Brot! Der Käse! Die Schokolade! Die Vitrine mit den Steaks und den Pies! Am Ende sind wir mit großen Tüten nach Hause gegangen.
11-17 Exchequer St, Dublin 2, www.fallonandbyrne.com

Murphy´s Ice Cream. Eiscreme ohne künstliche Zusatzstoffe, dafür mit extraviel Geschmack. Fanny und ich konnten nicht genug bekommen vom Seesalz-Eis, das mich zuerst so gar nicht gelockt hat. Aber glücklicherweise darf man hier ausgiebig probieren, bevor man bestellt. Und das Seesalz-Eis, ach, das Seesalz-Eis.
27 Wicklow St, Dublin 2, www.murphysicecream.ie

The Cake Café. Klein, hübsch, bodenständig. Einen Teil des Tages, an dem ich mich mit „Was man von hier aus sehen kann” durch Dublin gelesen habe, habe ich hier verbracht, bei Kuchen und Rosenwasser-Limonade.
The Daintree Building, 8 Pleasants Pl, Saint Kevin´s, Dublin 8, www.thecakecafe.ie

Queen of Tarts. Ein urgemütliches Café, in dem man sich zwischen all den Kuchen und Tarts wirklich schwer entscheiden kann. Und ein schöner Ort, um den Regenschauer vorm Fenster vorbeiziehen zu lassen und kurz mal durchzuatmen. 
Cow´s Lane, Dame St, Dublin 2, www.queenoftarts.ie

The Rolling Donut. Ehrlich, diese Donuts sind herrlicher Schweinkram. Für Fanny: Pistachio Salted Caramel, für mich den Coffee Lover.
34 Bachelors Walk, Dublin 1, www.therollingdonut.ie

Fürs nächste Mal vorgemerkt:

* The Riddler, www.theriddler.ie
* Meet Me in the Morning, www.mmim.ie
* Two Boys Brew, www.twoboysbrew.ie
* Póg, www.ifancyapog.ie
* The Winding Stair (ein Restaurant mit Buchladen!), www.winding-stair.com
* Sova Vegan Butcher, auf Facebook
* Temple Bar Food Market, auf Facebook
* Lilliput Stores, www.lilliputstores.com
* Und: Eine Food-Tour durch die Stadt, z.B. mit Delicious Dublin Tours oder
Fab Food Trails

ANSEHEN

The Little Museum of Dublin. Einen der schönsten Nachmittage habe ich in diesem Museum verbracht, das die Geschichte der irischen Hauptstadt anhand von über 5.000 historischen Gegenständen erzählt, die die Einwohner Dublins dem Museum geschenkt haben. Die Stunde, die ich bis zu meiner Führung warten musste, habe ich mit einem der Tour-Guides geschnackt, über Berlin und Dublin, über das Reisen und Fernweh. Am Ende war ich fast ein bisschen traurig, dass es schon losging, dabei war die Tour wirklich ein Knaller. Zusammen mit ungefähr 20 anderen Touristen aus der ganzen Welt, wurde mir von der bewegten Geschichte Dublins erzählt. Von den überfüllten Häusern in der Henrietta Street 1911 (in 15 Häusern lebten damals 835 Menschen!), vom Osteraufstand 1916, von Michael Collins und Bürgermeister Alfie, von R. M. Bertie Smyllie, dem exzentrischen Herausgeber der Irish Times (dessen Büro im Obergeschoss nachgebaut ist), und von U2.
15 St Stephen´s Green, Dublin 2, www.littlemuseum.ie

Malahide ist ein kleines Küstchenstädtchen etwa 15 Kilometer südlich von Dublin, ein schöner und, wie´s aussah, recht nobler Ort mit Tennis- und Cricket-Clubs, einem Hafen für Segelboote und kleinen schmucken Läden. Ein wenig außerhalb des Ortes gelegen: Malahide Castle, ein Schloss, das ungefähr so aussieht, wie Kinder Ritterburgen malen, also: perfekt. Und rund um dieses Schloss ein riesiger Garten, der von den Talbots, die hier ein paar Jahrhunderte residiert haben, mit Pflanzen aus aller Welt bepflanzt wurden. Hier waren wir, nicht jeden Tag, aber wahrscheinlich jeden zweiten, und jetzt, da wir schon wieder drei Wochen in Berlin sind, haben wir immer noch ganz plötzlich Malahide-Sehnsucht. Es ist ein Ort, wie ich wenige kenne: nach einmal tief Durchatmen fühlt man sich friedlich, ruhig, richtig. Dazu gibt es im Malahide Castle einen riesigen, sensationell ausgestatteten und liebevoll gepflegten Spielplatz, von dem die zwei Mädchen nie genug bekommen haben. Und über allem ein dramatischer Himmel, der in Filmen nicht mitspielen dürfte, weil er den Menschen die Schau stehlen würden. Falls wir je wiederkommen, sehen wir uns das Schloss sicher auch von innen an – diesmal haben wir lieber draußen rumgebutschert.

Howth. Die Halbinsel südlich von Dublin ist ganz einfach mit den Nahverkehrszügen der DART zu erreichen. Fanny und ich hatten uns vorgenommen, einen der kürzeren Cliffwalks zu machen. Als wir ankamen, fing es allerdings richtig an zu regnen. Wir sind trotzdem losgegangen, den Berg hinauf und an den Klippen entlang. Nicht bis zum Leuchtturm, wie wir es uns vorgenommen hatten – zu nah an den Klippen wollten wir bei dem Wind lieber nicht laufen –, aber das war auch gar nicht nötig. Einmal oben angekommen, war der Blick über das Meer so atemberaubend schön, dass wir erst ein bisschen herumgehopst sind und dann einfach nur ganz still dort standen und uns sattgesehen haben.  

MITGEBRACHT

Eine Teekanne, Strickjacken für Hedi, Fanny und mich, das „The Brother Hubbard”-Kochbuch und das kuschelige Dreieckstuch aus Merinowolle von Electronic Sheep, das ich im Sale bei Scout gefunden habe. Dazu eine kleine, goldene Pfeffermühle (auch von Brother Hubbard) und die sensationell guten Chips von Keogh´s (bereits aufgefuttert).

Seid ihr auch schon mal in Dublin oder Irland gewesen?
Kommt gut in die Woche!

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