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Hallo.

Mein Name ist Okka.
Dieses Blog handelt von
den Dingen, die ich liebe – Büchern, Filmen, Mode,
Beauty, Kochen, Reisen.
Und vom Leben mit meinen beiden Töchtern in Berlin. 
Schön, dass du hier bist. 

UND WIE MACHST DU DAS, HELENE?



Hier ist mal wieder eine neue Folge meines Mutter-Fragebogens. Ausgefüllt hat ihn Helene, Mutter von Åsa, Beraterin für strategische Kommunikation und Inhaberin des Online-Shops "Nordliebe".

Name: Helene
Alter: 35
Mutter von: Åsa, 4 Jahre
Stadt: Berlin

Wie ist bei dir die Kinderbetreuung organisiert? Bist du zufrieden damit?
Meine Tochter geht in die Kita und wird nachmittags von mir und manchmal von unserer Kinderfrau abgeholt. An diesen Tagen kann ich länger arbeiten, das entlastet mich und ermöglicht mir eine gewisse Flexibilität.

Unter welchen Bedingungen arbeitest du? Wie funktioniert das für dich?
Bei mir sieht eigentlich kein Tag gleich aus. Ich bringe meine Tochter morgens in die Kita. Danach bin ich beim Kunden, im Büro, im Lager, habe Termine, arbeite zwischendrin mal vom Café aus, wenn es eine Stunde zwischen Terminen gibt. Alle diese Tage müssen sehr gut organisiert sein, damit alles klappt. Sonntagabend plane ich meistens die neue Woche durch. Dabei versuche ich, die Wege kurz zu halten, unnötige Fahrstrecken zu vermeiden, Telefonkonferenzen so zu legen, dass ich sie unterwegs erledigen kann. Die größte Herausforderung ist es, immer alles Notwendige dabei zu haben: den richtigen Rechner, die richtigen Unterlagen und so was wie den Spielzeugtag in der Kita und die diversen Geburtstage nicht zu vergessen. Auf Reisen kann ich auch gut arbeiten, da ich eigentlich nur Laptop, Handy und Kamera brauche. Ich mag die Abwechslung. Als Mama lernt man eh, viele Dinge gleichzeitig zu tun. Davon profitiert man auch im Job. Konzepte und Texte schreibe ich aber am liebsten in Ruhe zu Hause. Dafür eignet sich der Freitag, wenn das Telefon meistens etwas ruhiger ist. Wenn viel zu tun ist, gibt es abends noch mal eine Schicht. Es erfordert manchmal viel Selbstdisziplin, die Existenz des Sofas zu ignorieren.

Wieviel Zeit hast du für dich – jenseits deiner beruflichen und familiären Aufgaben? Reicht sie dir?
Das ist wohl auch die größte Umstellung, wenn man Kinder bekommt, dass man einfach sehr wenig Zeit für sich hat. Wenn man alleinerziehend ist, ist das natürlich noch heftiger. Man kann nicht einfach mal abends weg oder schnell zum Supermarkt flitzen. Da nimmt man das Kind dann eben mit und alles dauert doppelt so lange, weil unterwegs jede Schnecke begrüßt und jeder Kronkorken umgedreht werden muss. Aber so ist das eben. Man muss einfach einen Weg finden, wie man sich Freiräume schafft und trotzdem eine gute Mama ist. Ich finde es sehr wichtig, dass man etwas für seine Balance tut, denn nur eine glückliche Mutter ist eine gute Mutter. Ich brauche eigentlich sehr viel Zeit für mich. Ich sehe zu, dass ich mir an meinen kinderfreien Wochenenden Raum für mich nehme, zum Yoga und regelmäßig zum Laufen gehe. Das Schönste ist definitiv das Ausschlafen, eine Wohnung, die aufgeräumt bleibt (die Sicherheit zu wissen, in welchem Zustand sich ein Zimmer befindet, bevor man die Tür öffnet, ohne Überraschungsmomente wie "aha, die Heizung kann man also auch mit Edding – ist das eigentlich der permanente? – bemalen, ach, schön!") und das Ausgehen. Essen zu gehen (ohne einkaufen, kochen und aufräumen zu müssen) oder ins Kino ist einfach herrlich. Freunde zu treffen ist auch sehr wichtig, über Themen reden zu können, die sich nicht nur um Kinder drehen. Ich merke, dass ich eigentlich mehr Zeit für mich brauche, aber dann denke ich wieder: Ach, langweilen kann ich mich ja noch im Altersheim.

Hast du dir das Muttersein so vorgestellt, wie es ist? Was hast du dir anders vorgestellt?
Ich bin wahnsinnig gerne Mutter. Ich kann mir mich selbst gar nicht anders vorstellen, das ist ein wichtiger Teil von mir. Und auch, wenn es manchmal stressig ist, ist es noch viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe.

Was empfindest du als besonders anstrengend?
Tausend Dinge gleichzeitig zu machen und viele Bälle in der Luft zu halten. Und zu arbeiten, auch wenn man eigentlich hundemüde ist.

Was macht dich besonders glücklich?
Eigentlich nichts Besonderes. Ich finde den Alltag sehr schön. Die Vorfreude im Bauch, wenn ich um die Ecke zur Kita biege. Ihr Gesicht, wenn sie mich entdeckt, auf mich zugeflitzt kommt und ihre sandig-klebrigen Ärmchen um mich schlingt, in der Abendsonne auf dem Spielplatz zusammen ein Eis zu essen, noch mal ins Kinderzimmer zu schauen, bevor man selbst ins Bett fällt.

Hast du das Gefühl, dass die Gesellschaft, die Politik, Menschen mit Kindern ausreichend unterstützt? Was müsste deiner Meinung nach besser werden?
Ich bin sehr froh, dass wir in Berlin so eine gute Betreuungssituation haben. Es ist mir ein Rätsel, wie das alleinerziehende Mütter an anderen Orten machen, wo die Kitas früh schließen, und sie trotzdem alleine die Familie ernähren müssen.

Was hast du durchs Muttersein über dich und die Welt gelernt, das du vorher nicht wusstest?
Ich finde, das Elternsein verändert noch mal die Sicht auf die eigenen Eltern und die eigene Kindheit. Das ist schon sehr interessant, wie sich da die Perspektive verändern kann. Und man wird viel härter im Nehmen und gleichzeitig so viel weicher.

Du hast 48 Stunden kinderfrei: was tust du?
Einfach raus. Ans Meer oder in eine schöne Stadt.

Was würdest du einer Frau sagen, die sich fragt, ob sie Mutter werden soll?
Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Es ist ein krasser Job, aber es ist der schönste Job der Welt.

Hier sind noch ein paar Bilder vom Nordliebe-Onlineshop mit skandinavischem Design für Kinder. Vielleicht gefällt er euch ja so gut wie mir...

Fotos: Copyright Lina Grün für Little Years. Danke, liebe Helene.


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