Der Januar war launisch, ich war es auch. (Gestern schrieb jemand „der Januar ist der Montag unter den Monaten”, das trifft es gut). Am Ende haben wir beide aber noch gut die Kurve gekriegt, weil das Raussteigern funktioniert hat, weil es ja manchmal schon hilft, die Mäh-Momente als Mäh-Momente zu sehen, weil die halbguten Tage wach für die guten machen und weil da überhaupt sehr viele schöne Momente waren – mehr als ich mir eingeredet habe. (Doro hat Anfang des Jahres diesen Kalender entworfen, in dem man gute Tage grün markiert und schlechte Tage rot – eine Farbe für Geht-so-Tage gibt es ganz bewusst nicht. Ich habe mir diesen Kalender ausgedruckt, vorne in meinen Kalender geklebt und finde ihn sehr heilsam, denn der Januar war am Ende bemerkenswert grün). Grünmacher:
Schwanensee. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt im Ballett gewesen bin, ich glaube als Kind. Als Marlene mich fragte, ob ich Lust hätte, mir mit ihr „Schwanensee” anzusehen, fand ich vor allem die Vorstellung schön, einen aufgebrezelten Abend zu zweit zu verbringen. Dann saß ich im Dunkeln und sah zum allerersten Mal Polina Semionova und war irgendwo, nicht mehr im zweiten Rang der Deutschen Oper, weggetragen. Ich habe nicht die geringste Ahnung vom Tanzen, aber der Zauber funktioniert glücklicherweise auch ohne jedes Wissen. Wie ist es möglich, gleichzeitig so viel Kraft und Leichtigkeit zu besitzen, so viel Ausstrahlung, wie schafft man es, nur mit seinem Körper eine Geschichte zu erzählen, wort- aber eben nicht sprachlos? Aber diese Frau und all die anderen Tänzer, die konnten das. (Hier kann man sich eine Dokumentation über Polina Semionova ansehen, danke für den Link, Marlene!).
Mittagessen. Richtige Mittagspausen mache ich viel zu selten. Dabei tut es so gut, zwischendurch raus zu gehen, weg vom eigenen Schreibtisch, auf eine richtig gute Folienkartoffel bei Joris und einen Schnack mit Freundinnen. (Das nächste Mal probiere ich auch die Variante mit Avocado, die sich Elisabeth bestellt hat...).
Das Zitronenbäumchen, mit dem die beiden letzte Woche aus der Kita kamen. Fanny und ich hatten es beim Blumenhändler schon ein paar Mal bewundert, dann stand es als Überraschung plötzlich auf unserem Küchentisch. Wir haben sogar schon geerntet. Auch gut: Gelbe Tulpen und blauer Himmel. Viel gab´s davon nicht diesen Monat, aber vorgestern Morgen war da plötzlich hellblauer Himmel, ein Himmelblau wie vom Himmel eines Kinderbildes, eine erste Ahnung von Frühling.
Ein Samstagsbummel mit Fanny, nur wir beide, in ihrem Portemonnaie das Weihnachtsgeld von Omi und Opi, das sie in einen Mini-Pappflughafen von Tiny investiert hat. Wie stolz sie war. Wie schön das war.
Der Glückskeks vom ersten Januar: "Kaufe nächste Woche ein neues Paar Schuhe". Ich hab mich dann doch lieber für eine neue Zuckerdose entschieden.
Der Februar beginnt mit Plänen im Kopf. Schon seit Wochen will ich Fanny ein Buch mit Fotos von unseren Reisen machen. Auf „Kleine Prints” kann man nämlich Kinderfotobücher mit extradicken, abgerundeten Seiten machen – zum Beispiel mit allen Mitgliedern der Familie. Mit Kinderkunst. Oder eben mit Reisebildern. Was für eine schöne Idee. Ins Kino möchte ich auch mal wieder, „Birdman” gucken. Und mich durch „Hand Make Baking” backen.
Und euer Januar? Eher grün oder rot?