* Den Jardin du Luxembourg. Neben dem Teich gibt es einen Stand, der kleine Segelboote verleiht. Stupst man sie mit einem Stock an, treibt der Wind sie im wildem Zickzack über den See, man schafft es kaum, am Ufer hinterher zu rennen. Auf dem altmodischen Karussell bekommen die Kinder kleine Stöckchen in die Hand, falls sie Lust haben, mit ihnen die Ringe zu fangen, die der Besitzer für sie in die Höhe hält. Neben dem Ausgang sitzen die Schachspieler. Um einen Tisch herum stehen viele Menschen, die beiden Spieler müssen sehr gut sein.
* Die Pains au chocolat von der Bäckerei Maison Landemaine. Buttrig, luftig, nicht so süß, was an der Bitterschokolade liegt, die unbeeindruckt unter all der Luftigkeit liegt wie eine Katze in der Sonne.
* Der Lebensmittelladen G. Detou. Erstaunlich klein für die schier unglaubliche Menge an Dingen, die man hier entdecken kann: Tee, Senf, Schokolade, Nüsse, Vanilleschoten. Am Ende bezahle ich bei der streng blickenden Dame an der Kasse eine Tüte Honigbonbons. Die sind genauso gut wie das Mittagessen danach. Über die Rue Montorgueil gehen wir zu Frenchie To Go. Auf der kleinen Karte stehen Burrata mit Pesto und Champignons, Reuben Sandwiches oder Fish & Chips – Namen, die unzureichend nüchtern sagen, was da Tolles auf den Teller kommt.
* Die Maiglöckchen-Sträuße, die am 1. Mai an jeder Ecke verkauft werden.
* Der Parc Marcel-Bleustein-Blanchet – schon beim letzten Mal einer meiner Lieblingsorte. Im kleinen Park auf der Rückseite von Sacré-Cœur sitzen Verliebte, Freunde, Familien, irgendjemand spielt Gitarre, No Woman No Cry, ich summe auch mit. Am Ende der Wiese gibt es einen kleinen Spielplatz mit einer Schräge, auf der Fanny immer und immer wieder hinunter rutscht.
* Das Stöbern nach französischer Kosmetik. Bei Buly zum Beispiel, einem Kosmetikladen, der aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Oder bei Oh My Cream (einem Tipp von Hanna). Bei Diptyque schnuppere ich mich durch alle Parfüms, weiß aber schon nach einer Sekunde, dass es ein ganz bestimmter und kein anderer Duft sein soll: das Eau Plurielle. (Merkwürdig, dass man sich in etwas vergucken, aber nicht verriechen kann, denn das würde es gut beschreiben: Liebe auf den ersten Atemzug.) In der berühmten Apotheke mit den besonders guten Preisen ist es so voll, dass ich gleich wieder gehe und mich lieber noch auf den Weg zu Bon Marché mache.
* Denn dort gibt es auch die Grande Epicerie. Umgebaut, seit wir das letzte Mal in Paris waren, und jetzt: schlicht sprachlos, glücklich, kicherig machend. Dürfte ich mich irgendwo eine Nacht einschließen lassen, dann bitte in diesem Supermarkt.
* Unser Picknick an der Seine, ihr Picknick. Nach unserem ersten Picknick will sie unbedingt noch ein zweites vorbereiten, aber ganz alleine. Wir dürfen nicht zusehen und auch nicht in die Tasche gucken, nicht mal ein bisschen, erst als wir uns auf eine Bank an der Spitze der Île Saint-Louis gesetzt haben, packt sie alles aus: ein halbes Baguette, Ziegenkäse, Honigbonbons, eine Orangensafttüte und ihren kleinen Bagger. Der will auf dem Spielplatz später noch schaufeln gehen.
* Der Vergnügungspark Jardin d´Acclimation. Wobei Vergnügungspark viel lauter klingt, als dieser Park es tatsächlich ist. Die Attraktionen sind herrlich altmodisch: kleine Boote, die auf einer Wasserbahn dahingleiten, bunte Enten, die man angeln kann, eine kleine Eisenbahn, die durch den Park fährt, dazwischen sehr viel Grün, daneben die Fondation Louis Vuitton.
* Durch das Marais zu bummeln. Die Mode im Kinderladen Bonton ist arg teuer, die Kleinigkeiten, die man im Erd- und Untergeschoss findet, sind dafür sehr bezahlbar. Und so hübsch: Tierradiergummis, bunte Armbänder, Geburtstagsblumenkronen – und neben der Kasse steht ein Passfotoautomat samt Verkleidungszubehör. Und Merci, der (völlig zurecht) beschwärmte Concept Store, ich mag ihn so. Auch toll: Soeur, Frenchtrotters, Swildens, der wunderschöne Marché des Enfants Rouges, das Café Charlot und Popelini – eine Patisserie, die ausschließlich kleine, gefüllte Windbeutel verkauft.
* Die Mur des je t´aime, eine Mauer neben der Station Abbesses, auf der in 250 Sprachen „Ich liebe dich” geschrieben steht.
* Das perfekte Sommerkleid zu finden, als ich gar nicht danach gesucht habe.
Mit nach Hause gebracht:
Einen kleinen U-Bahn-Faltplan, den Fanny in der Metro von einem Mann geschenkt bekam, als er sah, wie toll sie ihn fand. Handcreme von Caudalie. Ein neues Glücks-Armband von Merci. Orangen-Einwickelpapier. Tierradiergummis von Bonton. Und zwei Buttons. Reisefotos (am letzten Abend habe ich mir ein paar Lieblingshandyfotos als Polaroids bestellt). Visitenkarten von vier Lieblingsläden: dem französischen Restaurant Cassenoix, Frenchie to Go, Oh my Cream und Frenchtrotters. Ein Ticket fürs Lieblingskarussell (als Versprechen wiederzukommen). Eine Paris-Schneekugel für die Schneekugelsammlung. Das Eau Plurielle von Diptyque. Paris-Streichhölzer von Merci. Und ein Sommerkleid von & Other Stories.