DIE BÜCHER, MIT DENEN WIR IN DEN URLAUB FAHREN (UND ALLE ANDEREN AUF DEM STAPEL)
Heute verabschiede ich mich mit einem großen Bücherstapel in die Ferien. All die Bücher, mit denen wir in den Urlaub fahren und die sich in den letzten Wochen und Monaten angesammelt haben. Weil hier nicht alle Interesse an Kinderbüchern haben, beginne ich ausnahmsweise mal mit meinen. Die meisten wollte ich schon seit den Osterferien lesen, aber da es kaum Zeit gab, ist der Osterstapel auch der Sommerstapel plus ein paar Neuzugänge (denn selbstverständlich hindert mich das Nicht-zum-Lesen-Kommen nicht daran, mir neue Bücher zu kaufen, auf die ich mich freue). Bislang liegen hier:
Lucy Fricke: Töchter (Rowohlt)
Habe ich mir gekauft, weil ganz wahnsinnig viele Menschen ganz wahnsinnig von diesem Buch geschwärmt haben. Unter anderem ein Buchhändler, den ich sehr schätze. Die Geschichte: „Zwei Frauen brechen auf zu einer Reise in die Schweiz, mit einem todkranken Vater auf der Rückbank. Eine letzte, finale Fahrt soll es werden, doch nichts endet, wie man es sich vorgestellt hat, schon gar nicht im Leben. Martha und Betty kennen sich seit zwanzig Jahren, und sie entscheiden sich fürs Durchbrettern. Vor sich haben sie das Ziel, von hinten drängt das nahende Unglück.” Hier gibt es eine Leseprobe. Hier einen Beitrag vom Deutschlandfunk Kultur. Und hier eine Besprechnung in der Zeit.
Carol Rifka Brunt: Sag den Wölfen, ich bin zu Hause (Eisele)
Erzählt die Geschichte von einem Verlust, der sich nicht verschmerzen lässt. Als ihr Onkel Finn stirbt – der einzige Mensch, der sie je wirklich verstanden hat –, ist die 14-jährige June Elbus untröstlich. Mit ihrer Trauer allerdings nicht allein. Denn auf seiner Beerdigung bemerkt sie einen jungen Mann, der ihr ein paar Tage später ein Päckchen schickt. Von allen Büchern, die sich hier stapeln, bin ich auf dieses am neugierigsten. Weil ich wissen möchte, wie diese Geschichte weiter geht. Und was auf diesen ersten Satz folgt: „Meine Schwester Greta und ich saßen an diesem Nachmittag Modell für ein Gemälde, das mein Onkel Finn von uns anfertigte, weil er wusste, dass er bald sterben würde." Hier mehr.
Susanne Kaloff: Nüchtern betrachtet war´s betrunken nicht so berauschend – Ein Trip in die Freiheit (Fischer)
Eine Frau beschließt, keinen Alkohol mehr zu trinken, weil sie herausfinden möchte, wie das Leben nüchtern schmeckt. Und wie man all die Situationen überlebt, in denen man so gerne mal zu einem Glas irgendetwas greift. Die ersten Dates und die verrutschten, all die Parties und Feiern, die Momenten der Langeweile und der Überforderung. Sie hört auf zu trinken und schreibt auf, was das mit ihr macht. Und mit ihrem Leben. Eigentlich ist das Thema Alkohol überhaupt nicht mein Thema. Ich trinke, ohne dass ich mir das vorgenommen hätte, nur wahnsinnig selten Alkohol. Aber weil die Frau, die den Alkohol verlassen hat, die Journalistin Susanne Kaloff ist und ich sie, ihre Grazia-Kolumnen und Geschichten sehr mag, in denen sich jemand auf die Suche nach sich selbst macht, bin ich neugierig auf dieses Buch. Hier mehr. Hier ein Interview im Stern und hier eine Besprechung in der Zeit.
Mareike Fallwickl: Dunkelgrün fast schwarz
(Frankfurter Verlagsanstalt)
Liegt auf dem Stapel, weil ich in der Buchhandlung nach einer Seite nicht aufhören wollte zu lesen. Ich mache das immer, wenn ich nicht weiß, für welches Buch ich mich entscheiden soll. Ich lese die ersten Seiten und schaue, welches ich am dringendsten weiterlesen möchte. Es war dieses. „Dunkelgrün fast schwarz" ist die Geschichte von drei Freunden. „Mareike Fallwickl erzählt von Schatten und Licht, Verzweiflung und Sehnsucht, Verrat und Vergebung. Ihr packendes Debüt bringt alle Facetten der Freundschaft zum Leuchten, die Leidenschaft, die Sanftheit – und die Liebe, in ihrer heilsamen, aber auch funkelnd grausamen Pracht”, sagt der Klappentext. Hier kann man reinlesen.
Rose Tremain: Der weite Weg nach Hause (Insel)
Dieses Buch ist ein absolutes Herzensbuch von Florian Valerius, meinem Lieblings-Instagram-Buchbesprecher (@literarischernerd), dem ich irgendwann entfolgen muss, weil er mich pleite macht (nein, das werde ich selbstverständlich nicht – dieser Mann steckt einen mit Buch-Liebe an, selbst wenn man Bücher ohnehin schon liebt, also folgt ihm, falls ihr das nicht sowieso schon längst tut). Das Buch passt sehr gut für meinen London-Urlaub. Denn: „Lev verlässt sein osteuropäisches Dorf, um in London sein Glück zu machen – es gibt keine Jobs mehr, und der Witwer muss seine kleine Tochter ernähren. Er lässt sie bei seiner Mutter zurück, um in der Ferne, getrieben von der Sehnsucht nach der Heimat und seinem Kind, einen Job zu finden. Ich bezeichne die Geschichte gerne als modernes Märchen. Lev wird sein Glück finden, jedoch einen steinigen Weg dafür gehen müssen." (Florian auf Instagram). Hier mehr.
Auch das Kinderbuchregal hat sich in den letzten Monaten gut gefüllt. Hier sind ein paar alte und neue Lieblinge:
Meike Haberstock: Rätsel um das Pommesparadies (Rowohlt)
Dieses Buch muss schon deshalb als Erstes genannt werden, weil wir hier riesige Meike-Haberstock-Fans sind. Deshalb hat sich Fanny dieses Buch ganz unbedingt gewünscht und sofort durchgelesen. Erzählt wird die Geschichte der Zwillinge Sammy und Jo, die in die Sommerferien die ganze Zeit zu Hause bleiben müssen. Was wahnsinnig öde ist, bis sie Ottilie und Theodor Dreyfuss begegnen, den besten, aber auch ältesten Detektiven der Welt – und zu Hilfsdetektiven ernannt werden. Fanny findet es: „Sehr, sehr toll, auch sehr lustig und ein bisschen spannend." Deshalb kommt es zum noch einmal Lesen auch mit in die Ferien. Hier mehr zum Buch. Altersempfehlung: ab 8 Jahren.
Marc-Uwe Kling: Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat (Carlsen)*
Noch so ein Autor, den wir hier zu Hause wahnsinnig mögen, ist Marc-Uwe Kling. Vielleicht habt ihr „Qualityland” gelesen (ich leider noch nicht). Fanny findet „Der Ostermann" super (ein Buch über den Sohn vom Weihnachtsmann, der lieber ein Ostermann werden möchte), und sein neues Buch über die Oma, die versehentlich das Internet kaputt gemacht hat, ganz genauso. Weil das so dolle, dolle lustig ist. (Und ich kann ihr da nur Recht geben: Das liest sich wirklich schlau und sehr, sehr witzig). Hier mehr. Altersempfehlung: ab 6 Jahren. (* Rezensionsexemplar)
Bernd Flessner, Peter Schilling und Stefan Lohr: Der kleine Major Tom – Völlig losgelöst (Tessloff)
Der kleine Major Tom, die Roboterkatze Plutinchen und Toms Freundin Stella leben auf der Raumstation Space Camp 1. Was sehr spannend ist und noch viel spannender wird, als die drei Freunde plötzlich das Kommando der Station übernehmen müssen. Denn auf einmal geht auch noch der Alarm los. Ein Buch, das Fanny sehr mag, weil es im Weltraum spielt, und sie den Weltraum gerade sehr spannend findet. Ein Buch, das ich sehr mag, weil man bei allem Spaß ganz nebenbei viel über die Raumfahrt lernt (ich auch!). Hier gibt es eine Leseprobe. Altersempfehlung: ab 7 Jahren.
Thorsten Saleina: Oho, wem gehört der Tierpopo (Ars Edition)
Neun Tiere, die man am Popo erkennen soll. „Ein Ringelschwanz? Wer kann das sein? Oho, ich weiß, es ist". Ha, was für ein herrlicher Spaß für ganz kleine Leser (oder eher: Gucker). Dazu schön dicke, stabile Seiten und große Klappen, die nicht beim zweiten Benutzen sofort abreißen. Hier kann man im Buch blättern. Altersempfehlung: ab 24 Monaten.
Peggy Rathmann: Gute Nacht, Gorilla (Moritz)
Als der Zoo-Wärter sich abends von den Tieren verabschiedet, mopst ihm der Gorilla seine Schlüssel. Und befreit nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen Tiere, die dem Wärter allesamt bis ins Schlafzimmer folgen. Fanny hat dieses Buch so geliebt, dass wir es ihr immer und immer wieder vorlesen mussten. Jetzt ist es Hedis Einschlafbuch, und obwohl ich es jetzt wahrscheinlich schon 3.498 Mal vorlesen habe, mag ich es tatsächlich immer noch.
Hier gibt es eine Leseprobe. Altersempfehlung: ab 3 Jahren.
Gerade Maria Pum und Stefanie Jeschke:
Pups die Maus (Adrian Verlag)
Über dieses Buch kann ich noch nicht viel mehr sagen, als dass es von einer Maus erzählt, die zu viel Süßigkeiten gefuttert hat und deshalb andauernd pupsen muss. Wie man auf dem Cover sehen kann, sind die anderen Tiere davon nur so halb begeistert. (Ich liebe die Anti-Pups-Stöpsel in der Schnauze des Krokodils!). Ich habe es als Reise-Überraschung gekauft und bin gespannt, ob Hedi das genauso lustig findet wie ich. Die Pups-Witze ihrer großen Schwester findet sie nämlich immer zum Brüllen. Hier mehr. Altersempfehlung: ab 2 Jahren.
Habt ihr in den letzten Monaten tolle Entdeckungen gemacht? Ich wünsche euch einen herrlichen Sommer. Und melde mich hier wahrscheinlich erst nach London wieder. Habt es schön bis dahin!
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