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Hallo.

Mein Name ist Okka.
Dieses Blog handelt von
den Dingen, die ich liebe – Büchern, Filmen, Mode,
Beauty, Kochen, Reisen.
Und vom Leben mit meinen beiden Töchtern in Berlin. 
Schön, dass du hier bist. 

Fanny






























8 Monate, 3 Wochen.
Sitzt vor diesem seltsamen Spielzeug des Pariser Haustausch-Kindes, von dem man wirklich nicht sagen kann, was es eigentlich ist: ein Turm? Eine Drogenerfahrung? Blumen, Buchstaben, ein Rohr, ein grüner Plastikflügel, quietschbunte Figuren. Und sie sitzt da und zieht an Bändern, die Musik geht an und eine französische Kinderstimme sagt: Rouge! Oder: Fermé! Oder: Bonjour! Oder: Jouons ensemble! Oder singt das französische Alphabet. Sitzt da und beschäftigt sich mit den Duplosteinen des Pariser Kindes. Halbstundenlange Selbstversunkenheit, man sieht das Gehirn arbeiten, manchmal summt sie dabei vor sich hin, lustig, ihr Papa macht das auch. Sie will im Buggy jetzt lieber nach vorne gucken als zu uns, alles sehen, die Menschen, die Tuilerien, die Louvre-Pyramide, das andere Kind im Bus. Plappert vor sich hin, wawawa, Silbenvervielfachung. Lacht alle an und winkt ihnen zu und freut sich, wenn man ihr zurückwinkt, zurücklacht. Manchmal jault sie im Schlaf wie ein kleiner Hund, was sie wohl träumt? Sie krabbelt immer schneller und versucht freihändig zu stehen. Sie hat zwei neue Zähne und benutzt sie sehr gern. Sie singt mit, wenn ich ihr ein Lied vorsinge, ihr neues Lieblingslied hat ihr im Spanienurlaub ihr Onkel beigebracht, Da hat das Hottepferd sich ganz schnell umgekehrt und hat mit seinem Schwanz die Fliege abgewehrt, die Fliege war nicht dumm, sie machte summsummsumm und flog mit viel Gebrumm ums Hottepferd herum. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Lied in den letzten Tagen gesungen habe, neulich hatte ich so einen Ohrwurm, dass ich es laut auf der Straße gesungen habe, und sie lachtlachtlacht, so laut, dass ihre Stimme nach oben kiekst. So entschieden wie sie sich freut, protestiert sie auch. Wenn ihr langweilig wird, dreht den Mund weg und verschließt die Lippen, wenn ihr etwas nicht schmeckt, wenn sie keinen Hunger mehr hat, keine Chance, nicht die geringste (von wem sie das wohl hat?). Sie lacht auch laut, wenn man Nein sagt, und versucht das, wozu man Nein gesagt hat, gleich noch einmal zu tun: den Finger in die Steckdose stecken, zum Beispiel, was selbstverständlich keine gute Idee ist. Aber natürlich ist es eine gute Idee, über Eltern-Neins erst einmal zu lachen. Freundliches, wildes, reiselustiges Vier-Zahn-Kind. Wawawawawa.

Ein Spaziergang durch Saint-Germain

Wochenende in Paris