Seit Tagen immer wieder das Gefühl, Gegenwind zu haben. Bei vielem, was ich anfasse, denke, mache. Widerhaken. Zu tief in der Haut, um sie einfach rausziehen zu können. Ein blöder Nachmittag, und gleich wieder die Frage, warum ich mich manchmal selbst so trieze, so oft so viel härter zu mir bin als zu jedem anderen Menschen. An den Vormittagen endlich wieder Zeit für mich, das, wonach ich mich gesehnt habe, und dann sitze ich am Schreibtisch und komme in keinen Rhythmus und nie hinterher. Ein Satz, der nicht böse gemeint ist, und ich weiß das, und trotzdem verhakt er sich in mir, kreiselt im Kopf, liegt quer im Herzen.
Ich weiß, das alles ist eine Frage der Betrachtung. Ich müsste mir bloß sagen: alles kein großes Drama, nach anderthalb Jahren, in denen ich kaum etwas fürs Berufliche gemacht habe und nichts für die Karriere, ist es nicht verwunderlich, wenn sich das Wiederanfangen unendlich zäh anfühlt. Und es ist auch nicht schlimm, wenn sich Gefühle zu Traurigkeiten verknoten, kommt vor, wird sich schon wieder auflösen, wird schon wieder, weiß ich ja, war ja immer wieder so, manchmal tage- , manchmal wochenlang, und meistens kam am Ende etwas Neues, Klares, Gutes herum, Häutungen eben. Gibt es, nichts dagegen einzuwenden, ist ja gut, wenn man hin und wieder stehenbleibt statt ständig immer weiter zu rennen.
Leider kommen die Selbstbeschwörungen gerade nicht in meinem Kopf an. Oder im Bauch. Oder wer auch immer sonst zuständig ist fürs Leichtsein. Also durchatmen. Warten, bis der Wind sich wieder dreht.
Was an solchen Tagen hilft:
* Schlafen.
* Rumgehen.
* Rausgucken.
* Mit einer Freundin auf dem Fußboden sitzen und Apfelstrudel essen.
* Parfüm tragen.
* Frühstück bei Tiffany.
* Kartoffelpüree.
* Edith Piaf.
*
Der große Gatsby
lesen.
* Und
.
*
ausdrucken und über den Schreibtisch hängen,
listen to the music you want to listen to. Play it as loud as fuck and dance to it.
Schon viel besser.