Für diese Woche einen einfachen, aber guten Plan gehabt. Viel Arbeit, viel Schlaf. Aber wie das immer so ist, wenn man einen Plan hat, das Leben hat ganz andere. Gegen zwei alte Bekannte angekämpft: einen Virus, Schnupfen, Husten, Fieber, zum gefühlt 180. Mal in den letzten Monaten. Noch mehr als mit meinem Körper aber mit meinem Kopf gekämpft, mit den Selbstzweifeln. Mein Gefühl sagt mir: Es ist gut, was ich mache, es fühlt sich richtig an, und wenn es sich so richtig anfühlt, ist es selten falsch. Oder wenigstens nicht völlig daneben. Aber dann kommen die Selbstzweifel. Es ist nicht gut genug. Es geht noch besser. Damit gibst du dich zufrieden? Und wie gut kann schon etwas sein, für dass du dich nicht irrsinnig quälen musst, dass du einfach schreibst und auch noch Spaß dabei hast?
Die Zweifel begleiten mich schon mein ganzes Leben. Damals in der Schule und beim Geigespielen (das ich schließlich, kurz vor dem Musikstudium, aufgegeben habe), immer wieder beim Muttersein und beim Schreiben, vor allem beim Schreiben. An manchen Tagen funktioniert es ganz gut. Dann sind die Zweifel ein Hintergrundrauschen, so leise, dass ich sie manchmal glatt überhöre. Dann schaffe ich viel und bin zufrieden mit dem, was ich geschrieben habe, zufrieden mit mir. An den anderen Tagen, es sind viele, stehen mir die Zweifel im Weg, da kämpfe ich mit den Sätzen und gegen mich, weil ich beim Nachdenken über das Nachdenken nachdenke, weil ich jeden Satz, den ich hinschreibe, gleich wieder lösche, weil mir das Schreiben, dass ich doch so liebe, vorkommt wie die größte Qual.
Alles. Nur. Mist.
Sowas. Von. Mist.
Schreibe ich einen guten Text, halte ich das für einen Ausrutscher. Oder für Glück. Komme ich nicht in einen Text rein und finde nicht die richtigen Worte, halte ich das für Prinzip. Wie anders würde es sich wohl ohne diese Zweifel leben? Wie wäre es, einfach seine Arbeit zu machen und gut zu finden, was man tut? Wie anders würde ich schreiben, wenn mir nicht die Angst im Nacken säße, die verdammte? Aber gehören die Zweifel nicht auch zu mir? Und sind die Zweifel am Ende nicht vielleicht sogar gut, weil sie einen ja doch immer irgendwo hinbringen?
Ach, ja.
Es gab diese Woche aber auch viel Gutes. Dinge, die mir gute Laune gemacht haben, über die ich mich gefreut habe, die mich glücklich gemacht haben:
* Pinke Tulpen.
* Weihnachten im Januar. Weil meine Freundin Marlene über die Feiertage in Spanien war, hat sie beschlossen, dieses Wochenende noch einmal Heilig Abend zu feiern. Im Januar. Mit den Rezepten ihrer Großmutter. Und Freunden. Ich bin dafür, dass das eine Tradition wird.
* Soviel Vorfreude. Als hätten sich alle meine Lieblingskünstler dieses Jahr verabredet: Ein neues Justin Timberlake-Album. Und eins von Phoenix. Und "Before Midnight", der dritte Kinofilm um die Geschichte von Celine und Jesse, die in Wien mit "Before Sunrise" begann, in Paris mit "Before Sunset" eine Fortsetzung fand und nun mit "Before Midnight" endet. Wie gerne würde ich diesen Film jetzt sofort sehen. Auf den neuen Film von Sofia Coppola freue ich mich auch sehr.
* Wie das kleine Mädchen mir "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" vorliest: "Sonne aufgang. Kopf macht. Warst du? Nein, ich mach so. Hund war." Womit das Wichtigste auch schon gesagt wäre.
* Das Tumblr "Pure & honest", das genauso aussieht, wie es heißt. Wunderschön.
Und "Lyla & Blu".
Und Nutella-Kuchen.
Habt ein frohes Wochenende.