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Hallo.

Mein Name ist Okka.
Dieses Blog handelt von
den Dingen, die ich liebe – Büchern, Filmen, Mode,
Beauty, Kochen, Reisen.
Und vom Leben mit meinen beiden Töchtern in Berlin. 
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SCHOKOLADEN-BROWNIES (UND DAS LEBEN)


Eigentlich wollte ich etwas über die Wiederentdeckung meiner Lieblings-Brownies schreiben, aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit handelt von dieser Woche, die mich erst auf diese Brownies gebracht hat.

Eigentlich war diese Woche nicht weiter dramatisch, eine anstrengende Woche, wie es viele gibt, so ist der Alltag manchmal, oft. Und trotzdem fühlte ich mich gestern schrecklich alle. Nicht mal nur von der Woche. Von der Erkältung. Den tausend schon viel zu lange aufgeschobenen Kleinigkeiten. Dem Gerüst vorm Fenster, das dort für die nächsten vier Monate steht (kaum ist es hell, ist es auch schon wieder dunkel) oder den kurzen, aber sehr beeindruckenden Schlagbohrer-Einsätzen. Auch nicht von den Gefühlen des Kindes, die es gerade nur noch in Fortissimo gibt - ihre Freude ist die größte Freude, ein Tanz, ein Hüpfen, ein Glucksen, eine in die Arme gerannte Umarmung, ein schmatzender Kuss, und ihr Sauersein ein tränenreiches Drama, ein Drama, wenn der Puppenwagen umfällt, ein Drama, wenn es keine Eierspiegel zum Abendbrot gibt, ein Drama, wenn sie die Gummistiefel nicht anziehen kann, weil ich die Gummistiefel im Kindergarten vergessen habe, DRAAMAAA, manchmal hat es sich ungefähr so angefühlt. Irgendwie war ich sauer auf mich. Weil ich es so selten sein lassen kann (obwohl ich es mir so oft vornehme). Weil ich dann auch noch die Wohnung putze und den Schrank vom Kind ausmiste und Emails beantworte, statt einfach mal zu schlafen. Oder herumzusumpfen. Als müsste ich mir meine Entspannung immer erst verdienen.

Dann habe ich auf der Suche nach meinem Lieblingsrezept für Fußball-Nudeln (die Fußball-Nudeln heißen, weil wir sie oft zum Fußballgucken essen), ein ganz anderes Lieblingsrezept entdeckt, und beschlossen, es SOFORT zu backen. Wie konnte ich dieses Rezept nur vergessen? Die Schokoladen-Brownies aus Jamie Olivers "Besser kochen" waren in der Zeit nach Fannys Geburt mein liebstes Rezept. Ich nannte sie damals "Müde-Brownies", weil ich sie immer gemacht habe, wenn ich vor Müdigkeit umfallen wollte. Diese Brownies sind die schokoladigsten Schokoladen-Brownies, die mir je untergekommen sind, ein Biss von diesem Brownie, noch warm, an den Fingern klebend, und alles ist nicht mehr ganz so dramatisch. Gestern Abend habe ich sie wiedergebacken, ohne getrocknete Sauerkirschen und ohne gehackte Nüsse wie im Rezept verlangt, weil ich die gerade nicht da hatte, dafür mit Kirschen aus dem Glas, die den Teig aber eigentlich nur besser machen. Man braucht dafür:

MÜDE-BROWNIES (nach Jamie Oliver)
250g Butter
200g Bitterschokolade (mindestens 70% Kakaoanteil, in Stücke gebrochen)
80g Kakaopulver, gesiebt
65g Mehl, gesiebt
1 TL Backpulver
350g extrafeiner Zucker
4 große Bio-Eier
150g abgetropfte Sauerkirschen aus dem Glas

Den Ofen auf 180°C vorheizen. Eine rechteckige Backform von ca. 30 cm Größe mit Backpapier auskleiden. Die Butter und die Schokolade in eine große hitzebeständige Schüssel geben, auf einen Topf mit siedendem Wasser setzen und schmelzen lassen. Die Mischung glatt rühren. In einer zweiten Schüssel das Kakaopulver mit dem Mehl, Backpulver und Zucker mischen und anschließend sorgfältig unter die Schokomasse ziehen. Die Eier verschlagen und gründlich unterrühren. Dann die Kirschen dazu geben und vorsichtig umrühren.

Den Teig in die vorbereitete Form füllen und für etwa 25 Minuten backen. Der Kuchen soll sich noch elastisch anfühlen, wenn man ihn leicht andrückt, und in der Mitte noch etwas feucht und klebrig sein. Den Kuchen abkühlen lassen, aus der Form lösen und in Stücke schneiden.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust auf Brownies, auf einen Mund voll Schokolade? Ich mache nächste Woche eine Pause vom Bloggen. Vielleicht gehe ich ins Kino und schaue mir "Take This Waltz" an. Vielleicht lese ich das neue Buch von J.R. Moehringer "Knapp am Herz vorbei" (ich habe "Tender Bar" so sehr gemocht). Vielleicht mache ich auch nichts von all dem, mal sehen, das wird sich schon finden. Es wird jedenfalls eine langsame Woche und ich freue mich drauf. Habt ein schönes Wochenende!

BALD

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